Prof. Barbara Kisseler verstarb am vergangenen Freitag nach schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren, wie Hamburgs erster Bürgermeister Olaf Scholz am Montag im Rathaus bekannt gab.

"Die Freie und Hansestadt Hamburg und mit ihr die ganze Bundesrepublik verlieren eine herausragende Anwältin der Kultur. Wer in den letzten Jahren in unserem Land kulturell aktiv gewesen ist, ist früher oder später auf Barbara Kasseler getroffen" sagte Scholz. "Alle, die mit ihr zu tun hatten, werden ihren Intellekt, ihre Zugewandtheit und ihren Humor vermissen."

Bereits seit Mitte April konnte sie wegen ihrer Erkrankung die Amtsgeschäfte nicht mehr wahrnehmen. Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) vertrat sie seitdem in Senatsangelegenheiten. Um die laufenden Geschäfte kümmerte sich Kultur-Staatsrat Carsten Brosda (SPD). Außerdem vertrat er sie bei öffentlichen Anlässen. Die bisherige Aufteilung wird beibehalten, bis ein Nachfolger für Barbara Kisseler feststeht. In welchem Rahmen Hamburg von der Senatorin Abschied nimmt, ist noch nicht bekannt. Bis einschließlich Montag den 17.10. liegt im Rathaus ein Kondolenzbuch aus. Eintragungen sind dort täglich von 8 bis 18 Uhr möglich.

Auch bundesweit reagierten Vertreter aus Politik und Kultur mit Bestürzung. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, beschrieb Kisseler als „eine emphatische Kämpferin für Kultur und Kulturpolitik“.

Geboren wurde Barbara Kisseler am 8. September 1949 in Asperden am Niederrhein. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Pädagogik in Köln leitete sie zunächst das Kulturamt in Hilden, dann in Düsseldorf. 1993 wurde Kisseler zur Abteilungsleiterin für Kultur im niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur berufen. Zehn Jahre später wechselte sie als Staatssekretärin für Kultur nach Berlin. Als erste Frau stieg sie im Herbst 2006 an die Spitze der Berliner Senatskanzlei unter dem damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf. Seit März 2011 leitete Kisseler die Hamburger Kulturbehörde, seit Mai 2015 war sie zudem Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins.


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