Jetzt beginnt in Hamburg wieder die haushalts-politisch „heiße“ Phase: Die Haushaltsberatungen für den kommenden Doppel-Haushalt 2017/18 beginnen mit einer Senatsvorlage nach der Sommerpause. Die Kultur kommt dabei - wie so oft - nur zum Teil gut weg.

Der Kulturetat ist nach wie vor der mit Abstand kleinste Haushaltstitel der Stadt. Viele Betriebs- und Personalräte Hamburger Kulturinstitutionen forderten den Senat der Stadt jüngst in einem offenen Brief mit klaren Worten auf, den Kulturhaushalt in 2017/2018 deutlich zu erhöhen, um Tarifsteigerungen auszugleichen zu können. Für die 23 Privattheater Hamburgs hat das bereits Wirkung gezeigt. Sie erhalten im nächsten Haushalt eine deutliche Aufstockung in der Förderung.

Auch und gerade für die freien darstellenden Künste in Hamburg ist die Lage anhaltend prekär: Wenn die Projektförderung für Tanz und Theater im nächsten Doppelhaushalt nicht aufgestockt wird, werden viele Künstler*innen auch in den nächsten beiden Jahren nicht in Hamburg produzieren können. Schon in der Förderrunde 16/17 wurden insgesamt 5 Projekte weniger gefördert, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Grund hierfür war die Berücksichtigung einer Honoraruntergrenze bei den Antragssummen. Antragsteller und Jury waren teilweise der Empfehlung des BfdK von Oktober 2015 gefolgt und die Volumina der einzelnen Projekte stieg im Vergleich zu früheren Förderrunden zum Teil erheblich. 

Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in Richtung fairer (Selbst)Bezahlung freier darstellender Künstler*innen und muss unbedingt auf alle geförderten Projekte ausgeweitet werden. Doch dazu bedarf es der deutlichen Aufstockung der Projektmittel um den Mehrbedarf für die Honoraruntergrenze. Die rot-grüne Regierung der Stadt allerdings scheint für diese Forderungen des DfdK bisher nicht erreichbar zu sein.

Bereits im Februar 2016 hat der DfdK in einer Stellungnahme sehr kritisch auf die Förderergebnisse reagiert. In über 160 Kommentaren zu unserem blog machten regionale und überregionale Akteur*innen ihrem Ärger über die Lage in Hamburg Luft. Getan hat sich seitens der Politik bisher nichts und die freien darstellenden Künste in Hamburg scheinen zur Zeit auch kein Thema für die Politik und die regierenden Parteien zu sein. Der DfdK wird gerade deshalb nicht nachlassen, die Belange der freien darstellenden Künste in dieser Stadt zu Gehör zu bringen.

Gemeinsam mit K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg lädt der DfdK deshalb am Montag den 05.09.2016 um 20.00 Uhr alle Mitglieder und interessierte Künstler*innen zu einem „kulturpolitischen Abend“ auf K3 ein. Wir wollen euch, gemeinsam mit Vertreter*innen verschiedener Hamburger Institutionen der freien darstellenden Künste, über einige aktuellen Entwicklungen in Hamburgs Kulturlandschaft und die Haushaltspläne des Senats informieren.

Dieses Treffen dient auch als Vorbereitung für unseren Besuch bei der nächsten Sitzung des Kulturausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft, die am Freitag den 09.09.16 um 17.00 Uhr im Rathaus stattfindet: Wir werden an diesem Tag Präsenz im Sitzungssaal zeigen - bereits ab 16.30 Uhr gibt es Gelegenheit unsere kulturpolitischen VertreterInnen persönlich zu begrüßen. Wir würden uns freuen, wenn an diesem Tag viele, viele Künstler*innen vor Ort sind, um zu zeigen, dass wir die Beschlüsse und Diskussionen aktiv verfolgen. 


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