Aufgrund fehlender finanzieller Mittel steht der Proberaum in der Wartenau kurz davor, gekündigt zu werden. Somit würde er als Probenraum für die freie Szene nicht mehr zur Verfügung stehen. Grund dafür sind die um 300% gestiegenen Mietkosten für den Probenraum, die der DfdK in den Mieten umlegen muss. Viele Akteur:innen der freien darstellenden Künste können sich die aktuelle Miete für den Proberaum nicht mehr leisten.
Der Aufschrei ist groß. Das einzige Problem: Keiner hört ihn, wenn wir nichts dagegen tun. Deshalb brauchen wir Eure Unterstützung. Wir haben unten stehenden Aufruf vorbereitet. Das Ziel: den Probenraum in der Wartenau zu erhalten. Es ist ein Hilferuf an die Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Der Proberaum muss bezahlbar bleiben.
Ihr wollt mit Eurem Namen unter dem Aufruf stehen? Dann schickt bitte einfach eine kurze formlose Mail an Analy aus dem Vorstand. Den Aufruf mit den gesammelten Namen wollen wir der BKM überreichen.
To whom it may concern
Bei der Mitgliederversammlung des Dachverbands freie darstellende Künste haben wir erfahren, dass der Proberaum in der Wartenau durch fehlende finanzielle Mittel kurz davor ist, vom DfdK gekündigt zu werden. Der Raum, der von der Hamburger Kreativgesellschaft an den DfdK vermietet und durch den DfdK je nach Bedarf tage-, wochen- oder monatsweise an Akteur:innen der freien Szene weitervermietet wird, wurde im Jahr 2023 aus finanziellen Gründen weniger vermietet als bisher. Das hat – neben der Inflation – drei Gründe:
1. Im Rahmen eines Eigentümerwechsel stieg die Kaltmiete für den Proberaum zum 01. Januar 2023 um 1.000,- Euro monatlich: von 163,- Euro auf 1163,-, also von 0,9 Cent/m² auf 6,42 Euro/m². Hinzu kommen derzeit etwa 650,- Euro Nebenkosten. Durch die monatliche Preissteigerung um gut 12.000 Euro jährlich musste die Miete für den Proberaum in der Wartenau auch für die Künstler:innen stark angehoben werden. Die derzeitigen Preise für Mitglieder des DfdK betragen 1.400,- Euro/ Monat bzw. 420,- Euro/ Woche oder 70,- Euro pro Tag.
2. Die Empfehlung zur Erhöhung der Honoraruntergrenze führt zu niedrigeren Budgets für Raummiete in geförderten Projekten.
3. Die freie Szene wurde durch die Behörde für Kultur und Medien für die Spielzeit 2023 /2024 mit einer Förderquote von unter 20 Prozent bedacht. Viele Akteur*innen versuchen ihre Projekte über andere Töpfe zu finanzieren, deren Fördersummen aber bei weitem geringer sind. Geringere Projektvolumen bedeutet geringere Ausgabenmöglichkeiten für Probenraummiete.
Um es kurz zu machen: Die Akteur:innen der freien Szene können sich die hohen Preise schlicht nicht leisten. Diesem Umstand steht der Sachverhalt gegenüber, dass das Netzwerkbüro wöchentlich zwei bis drei Anfragen in Hinblick auf Proberaummöglichkeiten zu bezahlbaren Preisen erhält. Sollte die Auslastung des Proberaums sich kurzfristig nicht verbessern, wird der DfdK den Raum ab Februar 2024 aufgeben müssen. Ein wichtiger Probenort für die freie Szene wäre damit Vergangenheit.
Wir fordern hiermit den Erhalt des Proberaums in der Wartenau und unterstützende strukturelle Förderung durch die BKM für diesen wichtigen Probenort. Denn es gibt kein richtiges Proben im Kalten!